Die Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) hat in den letzten Jahren eine bemerkenswerte Entwicklung erfahren und eröffnet auch im Bereich der internen Kommunikation neue Möglichkeiten. Damit möchten wir uns in den kommenden vier Teilen unseres Blogs beschäftigen.
Frank Schönefeld ist CTO (Chief Technology Officer) bei der Deutschen Telekom MMS GmbH. Er ist promovierter Informatiker und besitzt eine Honorarprofessur an der HTW Dresden, wo er sich mit Webtechnologien, Big Data und Künstlicher Intelligenz befasst. Derzeit konzentriert er sich besonders auf das Thema Künstliche Intelligenz und Digitale Zuverlässigkeit. Aufgrund seines umfangreichen Fachwissens zum Thema KI haben wir ihn um ein Interview gebeten.
Generative Intelligenz bezeichnet einen aufregenden Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI), der die Fähigkeit besitzt, neue Inhalte zu generieren. Im Gegensatz zur nicht-generativen KI, die sich auf die Unterscheidung einzelner Objekte konzentriert, arbeitet die generative KI auf Basis von Artefakten und nutzt Sequenz-zu-Sequenz-Generatoren. Diese Generatoren sind äußerst vielseitig und können nicht nur Texte erzeugen, sondern auch Text in Bilder umwandeln, Musik aus Noten und Text kreieren und vieles mehr. Sie ermöglichen die Generierung von „X“ zu „Y“ oder sogar von „XY“ zu „Z“, wodurch der kreative Spielraum enorm erweitert wird.
[Siehe auch: Semperoper Dresden Telekom MMS (telekom-mms.com)]
Die Bedeutung der generativen Intelligenz für deutsche Unternehmen ist nicht zu unterschätzen, denn sie verfügt über beeindruckende Sprachfähigkeiten und zeigt Anzeichen menschenähnlicher Intelligenz. Angesichts der Tatsache, dass Text eine zentrale Rolle im Arbeitsalltag spielt – sei es in E-Mails, in den sozialen Medien oder im Verkaufsprozess – kann generative KI eine enorme Unterstützung bieten. Sie kann bestehende textbasierte Arbeitsabläufe neu gestalten oder sogar ersetzen. Dadurch können bis zu 80% der Aufgaben erheblich unterstützt werden, während in 20% der Fälle sogar eine weitreichende Unterstützung möglich ist. Insgesamt führt dies zu einer beeindruckenden 50%igen Beschleunigung der Arbeitsprozesse (Frank Schönefeld „10 Thesen zur Relevanz von großen Sprachmodellen“).
Laut einem Bericht von euronews sind 15 Berufe, darunter Analysten, Mathematiker und Blockchain-Engineers, besonders stark von den Auswirkungen der generativen Intelligenz betroffen. Diese Berufe erleben einen signifikanten Wandel und müssen sich auf neue Anforderungen und Möglichkeiten einstellen, die durch den Einsatz generativer Intelligenz entstehen.
Die Integration der generativen Intelligenz in deutsche Unternehmen eröffnet eine neue Dimension der Effizienz und Innovationskraft. Durch die Automatisierung textbasierter Aufgaben können wertvolle Ressourcen freigesetzt werden, um sich auf komplexere Tätigkeiten zu konzentrieren. Dieser technologische Trend wird die Arbeitswelt nachhaltig prägen und bietet vielfältige Chancen, die es zu nutzen gilt.Es ist wichtig anzuerkennen, dass der Einsatz von KI eine breite Palette von Berufen beeinflusst. KI-Systeme sind in der Lage, komplexe Aufgaben schneller und effizienter als menschliche Arbeitskräfte zu bewältigen. Durch den Einsatz von KI können diese Berufe von automatisierten Prozessen, fortgeschrittener Datenanalyse, maschinellem Lernen und KI-gesteuerten Modellen profitieren. Es ist jedoch entscheidend zu betonen, dass KI nicht zwangsläufig eine vollständige Ersetzung dieser Berufe bedeutet, sondern eher eine Verbesserung und Unterstützung der Arbeit. Die generative Intelligenz eröffnet vielfältige Anwendungsbereiche und ist für deutsche Unternehmen von großer Bedeutung. Sie ermöglicht die Automatisierung textbasierter Aufgaben und trägt zur Effizienzsteigerung in verschiedenen Arbeitsbereichen bei.
„Ich kann euch nur ermutigen den Schwung aufzunehmen!“
Es ist möglich, dass der Einsatz von generativer KI langfristig zu einer Verringerung des Fachkräftemangels führen könnte, aber es wird wahrscheinlich kein Ende des Mangels bedeuten. Von dem Einsatz der KI sind sogenannte „white-collar“ Arbeiten, also Bürotätigkeiten stärker betroffen als repetitive und körperlich anstrengende Arbeiten. Das kann dazu führen, dass Menschen vermehrt auf höherwertige handwerkliche Fähigkeiten und Tätigkeiten setzen, die weniger anfällig für Automatisierung sind. Hierbei sind Handwerke wie Bauzeichner*in, Raumausstatter*in, Schneider*in oder Klempner*in gemeint.
Jedoch ist es wichtig zu beachten, dass der Arbeitsmarkt komplex ist und sich ständig weiterentwickelt. Während bestimmte Berufe möglicherweise weniger gefragt sind, entstehen gleichzeitig auch neue Berufsmöglichkeiten durch den Fortschritt der Technologie. Es kann zu Verschiebungen in der Nachfrage nach bestimmten Fähigkeiten kommen. Es ist wichtig, dass Menschen sich anpassen und neue Kompetenzen entwickeln, um den Anforderungen des sich verändernden Arbeitsmarktes gerecht zu werden.
Es bleibt also abzuwarten, wie sich der Einsatz von generativer KI und Automatisierung auf den Fachkräftemangel auswirken wird. Es ist möglich, dass bestimmte Berufsfelder von der Automatisierung betroffen sein werden, während andere Bereiche an Bedeutung gewinnen können. Es wird wichtig sein, die Auswirkungen zu beobachten und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um den Arbeitsmarkt an die Veränderungen anzupassen.
Durch generative KI werden voraussichtlich neue Berufsbilder entstehen, die sich mit der Entwicklung, Anwendung und Bewertung von KI-Technologien befassen.
Hier sind einige mögliche neue Berufsbilder:
Diese sind nur einige Beispiele für neue Berufsbilder, die mit der Entwicklung und Anwendung von generativer KI verbunden sein könnten. Angesichts des raschen Fortschritts in diesem Bereich ist es möglich, dass in Zukunft noch weitere spezialisierte Rollen entstehen werden, um den wachsenden Anforderungen gerecht zu werden.
Generative KI-Systeme müssen strenge Maßnahmen ergreifen, um den Datenschutz und ethische Prinzipien zu gewährleisten. Hierbei spielt ein Rahmenwerk, das sich an bewährten Praktiken und Standards orientiert, eine entscheidende Rolle. Darüber hinaus ist es wichtig, individuelle Regeln und Richtlinien festzulegen, um den spezifischen Anforderungen gerecht zu werden.
Der Schutz der Privatsphäre steht hierbei an erster Stelle. Klare Vorschriften sollten gelten, um beispielsweise sensible Kundendaten nicht in die generativen KI-Systeme einzugeben. Es ist unerlässlich, Datenschutzgesetze und Sicherheitsvorkehrungen strikt einzuhalten, um die Vertraulichkeit und Integrität der Daten zu gewährleisten.
Darüber hinaus ist es von großer Bedeutung, das Bewusstsein für den verantwortungsvollen Umgang mit KI zu schärfen und die Menschen in die Lage zu versetzen, die Systeme ethisch zu nutzen. Es obliegt nicht allein den KI-Systemen, ethische Standards zu setzen, sondern den Menschen, die sie bedienen. Schulungen und Richtlinien sollten entwickelt werden, um den angemessenen Umgang mit KI zu fördern und sicherzustellen, dass die Systeme nicht missbraucht werden.
Zusätzlich müssen technische Maßnahmen ergriffen werden, um unerwünschte Inhalte zu verhindern. Ein Regelwerk kann implementiert werden, um bestimmte Inhalte wie Anleitungen für gefährliche Güter, sexuellen Inhalt oder Hassrede nicht zu generieren oder wiederzugeben. Dies dient dem Schutz der Nutzer und der Gesellschaft im Allgemeinen.
Insgesamt ist es entscheidend, dass Unternehmen, die generative KI einsetzen, sich aktiv mit dem Datenschutz und den ethischen Aspekten auseinandersetzen. Nur durch klare Regeln, Schulungen und technische Vorkehrungen kann sichergestellt werden, dass die generative KI verantwortungsvoll und ethisch korrekt eingesetzt wird. Datenschutz und ethische Prinzipien sind grundlegende Säulen, die es zu wahren gilt, um das Vertrauen der Nutzer und die gesellschaftliche Akzeptanz von generativer KI zu stärken.
Generative KI kann sowohl die Cyber-Sicherheit stärken als auch neue Risiken schaffen, die minimiert werden müssen. Auf der einen Seite kann generative KI bei der Erkennung von Angriffen, der Analyse von Sicherheitslücken und der Entwicklung von Abwehrstrategien eine wichtige Rolle spielen. KI-Systeme sind in der Lage, große Datenmengen zu analysieren und verdächtige Muster zu erkennen, was dabei helfen kann, Bedrohungen frühzeitig zu identifizieren.
Allerdings besteht auch das Risiko, dass generative KI-Systeme von Angreifern missbraucht werden können. Sie könnten beispielsweise dazu verwendet werden, personalisierte Phishing-E-Mails zu generieren oder Schwachstellen in Systemen aufzuspüren. Dies erfordert eine sorgfältige Überwachung und Bewertung der generativen KI-Systeme sowie die Implementierung angemessener Sicherheitsmaßnahmen.
Um die Risiken zu minimieren, müssen generative KI-Systeme von Anfang an mit Sicherheitsmaßnahmen ausgestattet und kontinuierlich überwacht werden. Es ist wichtig anzuerkennen, dass generative KI sowohl positive als auch negative Auswirkungen haben kann. Die Verantwortung liegt bei den Menschen, die diese Systeme nutzen, um sicherzustellen, dass sie zum Wohl der Gesellschaft eingesetzt werden.
Dies erfordert klare Regeln und Richtlinien für den sicheren Umgang mit generativer KI sowie Schulungen und Sensibilisierung der Nutzerinnen und Nutzer. Durch eine Kombination aus technischen Maßnahmen, klaren Regeln und einer bewussten Nutzung können wir sicherstellen, dass generative KI unsere Arbeits- und Lebenswelt auf ethisch verantwortungsvolle Weise bereichert und gleichzeitig die Cyber-Sicherheit gewährleistet wird. Es ist wichtig, dass Unternehmen und Organisationen, die generative KI einsetzen, sich dieser Verantwortung bewusst sind und angemessene Maßnahmen ergreifen, um die Risiken zu minimieren.